Radikale Vergebung:das Leiden verkürzen, das Leben bereichern

Wie Vergebung gelingt und woran sie in den allermeisten Fällen scheitert

Den meisten Menschen gelingt es relativ leicht jemandem zu verzeihen, wenn es sich um Kleinigkeiten handelt, wie etwa einen nicht eingehaltenen Termin, eine unbedachte Bemerkung, die Übertretung eines Gebotes etc. Und meistens bemerken wir, wie erleich- tert wir sind, wenn der Konflikt gelöst ist , wir einander verziehen haben und wir der betreffenden Person  – mitunter auch uns selbst – wieder vorbehaltlos und entspannt begegnen können.

Ereignisse und Verhaltensweisen, die uns tief verletzen und uns tief in unserem Sein er- schüttern zu vergeben fällt uns hingegen sehr viel schwerer und mitunter bringen wir die Bereitschaft auch nach Jahren nicht auf Vergebung zu üben, selbst dann nicht, wenn der Preis zulasten der eigenen Gesundheit und Lebensfreude sehr hoch ausfällt. Mit der be-treffenden Person, oder Situation ins Reine zu kommen, im Frieden zu sein, ist außer Reichweite und jenseits unseres Vorstellungsvermögens. Die Erleichterung, die Gene- sung, die Freude und der Friede, die sich aufgrund der Vergebungsarbeit einstellen, be- finden sich jedoch ebenfalls außerhalb unseres Vorstellungsvermögens: Sie sind ein wahrer Segen, ganz besonders dann, wenn es sich um eine „größere Sache“ handelt. Sich zu einem solchen Schritt durchzuringen – die beteiligte/n Person /en müssen nichts von dem Schritt erfahren – ist ein großer Befreiungsschlag und in höchstem Maße unter- stützend.

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